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Nachrichtenarchiv 2018

Ein Kind mit Behinderung kommt auf die Welt. Heute gibt es viele Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten in und um Frankfurt.

Babylotse, Frühe Hilfe, Frühförderung. Wenn es ein Frühchen ist, sogar Rückenwind. Vor zwanzig, dreißig Jahren gab es da noch nicht so viele Angebote. Aber Fordern und Fördern war auch da schon ein Ziel, damit sich diese Menschen möglichst gut entwickeln.

Ach, waren das noch schöne Zeiten, als wir uns mit Freunden und Klassenkameraden zum Spielen verabredet haben. Hund und Kaufladen, Arzt und sonstige Rollenspiele. Ausflüge waren besonders schön. Auf dem Bonameser Flugplatz haben wir uns oft getroffen. Jeder brachte etwas zum Rollen mit. Auf der Eisbahn haben wir uns verabredet. Jeder konnte Runden drehen in seinem Tempo. So viel Spaß hatten wir.

"Geburtstag, Geburtstag ist einmal Jahr! Geburtstag, Geburtstag ist so wunderbar!"

Das Lied von Detlev Jöcker trifft vielleicht auf viele zu, aber nicht auf mich, wenn meine Tochter Geburtstag hat. Sie kam zur Welt an einem Wintertag. Zu klein, zu früh, zu viele Komplikationen. 

Es klingt alles gut. Die Menschen mit Behinderung können selbstbestimmt leben und werden in ihrer neuen Wohnung rund um die Uhr betreut. Es ist organisierbar und es ist finanzierbar. Ist es auch so zu leisten, dass das Wohl der Bewohner noch im Vordergrund stehen kann? Und wer bestimmt, was "wohl" tut?

Am 8. November trafen sich etwa zehn Mütter und Väter auf Gut Hausen, um gemeinsam das Thema "herausforderndes Verhalten" zu bearbeiten. Diesmal gab es keinen Impulsvortrag. Die Impulse brauchten wir diesmal gar nicht von außen. Die Kurzberichte kamen von uns Eltern selbst. Direkt aus dem Leben.

Ein paar Wochen ist es nun her und trotzdem denke ich gerne an die tolle WIR-Freizeit im wunderschönen Westerwald zurück. In Erinnerung bleiben tolle Eindrücke, wunderbare Menschen und zauberhafte Momente. 

Das gemeinsame Familienwochenende vom Projekt WIR in Hübingen im Westerwald - alles voller schönster Gegend und nur beste Luft :-)!- war eigentlich was ganz NORMALES

Auf dem Weg zur Lesung sind wir mit der Straßenbahnlinie 16 gefahren. Die Fahrt führte uns über den Main, danach parallel zum Flussverlauf und finalmente endete die Fahrt am Schweizer Platz.

Dann kam das Setting. Es war mehr als angemessen und die Aura des Raumes entfaltete sich von Minute zu Minute mehr. Auch die Spannung oder auch Entspannung war zum Greifen nah.

Ich war gespannt, ob das Un-alltägliche eine Form finden würde, ob die nicht alltägliche, die besondere und manchmal außergewöhnliche Situation von Geschwistern von Menschen mit Behinderung mit einer Lesung an die Zuhörer transportiert werden könnte.

Ist nicht jede Geschwistersituation in irgendeiner Art un-alltäglich, facettenreich, anders, besonders.

Es war eine ganz und gar unalltägliche Lesung in der Galerie Goldstein, die uns die beiden Schauspieler Barbara Dussler und Roland S. Blezinger zum Thema "unalltägliche Geschwister" boten. Sie lasen Texte aus Literatur und Blogeinträgen nicht einfach nur vor, sondern trugen auch mit verteilten Rollen Episoden sehr lebhaft vor. Sie bestachen durch ihre sprachliche und mimische Ausdruckskraft. Man wurde in die Geschichten förmlich hineingezogen.