Pressemitteilung Einfach reinkommen: Inklusive Museumsführungen in 7 Frankfurter Museen
Pressemitteilung 29.07.2021

Menschen mit und ohne Behinderungen machen gemeinsam Führungen in Frankfurter Museen und Kunstinstitutionen. Im September geht es los. Den Auftakt macht das Museum für Kommunikation am 19. September 2021. Die anderen sechs folgen im wöchentlichen Wechsel.
Mit dabei sind: das Deutsche Architekturmuseum (25. September), das Weltkulturen Museum (2. Oktober), das Jüdische Museum Frankfurt (3. Oktober), das Museum für Moderne Kunst (17. Oktober), die SCHIRN Kunsthalle Frankfurt (23. Oktober) sowie das Historisches Museum Frankfurt (30. Oktober). Das Angebot ist für Museumsbesucher*innen mit und ohne Behinderungen. Es ist inklusiv im umfassenden Sinne.
Die Idee dazu ist von der Lebenshilfe Frankfurt. Der gemeinnützige Verein hat in diesem Jahr 60sten Geburtstag. Mit Kultur- und Freizeitangeboten hat die Lebenshilfe Frankfurt angefangen. „Wir entwickeln uns weiter. Heute geht es nicht nur um Teilhabe, sondern auch um Teilgabe. Wir wollen zeigen: Menschen mit Behinderungen können viel beitragen zu einem guten Zusammenleben“, fasst der Vorstand der Lebenshilfe Frankfurt, Volker Liedtke-Bösl, die Zielsetzung zusammen.
„Menschen mit Behinderungen bringen ihre Perspektive auf Ausstellungsstücke ein. „Im Tandem mit einer Museumsmitarbeiterin, einem Museumsmitarbeiter eröffnen sie neue Zugänge zu ausgewählten Ausstellungstücken“, erläutert Maria Hauf von der Lebenshilfe Frankfurt den Ansatz.
Auch die beteiligten Kulturinstitutionen sind von diesem inklusiven Ansatz überzeugt. Ihr Perspektiv-Wechsel hat bereits im Mai 2021 mit den Vorbereitungen begonnen. Unter Corona-Bedingungen fanden die ersten Workshops und das Kennenlernen der Teams auf Gut Hausen bei der Lebenshilfe Frankfurt statt. „Durch diese Zusammenarbeit können wir neuen Besucherinnen und Besuchern den Zugang ins Museum erleichtern“, war das einhellige Feedback der Museumsmitarbeiterinnen und –mitarbeiter, „schon jetzt ein absoluter Mehrgewinn!“
Einige der Tandempartner*innen mit Behinderungen hatten schon Vorerfahrungen durch ein Projekt der Praunheimer Werkstätten im Jahr 2018. „Ich würde gerne im Museum arbeiten, das hat mir schon im Historischen Museum so gut gefallen“, sagt eine der Teilnehmenden, die in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeitet.
Gemeinsam haben sowohl die Vermittler*innen aus den Museen, als auch die Neueinsteiger*innen aus der Werkstatt ihre Expertise ausgeweitet. Wie spreche ich die Besucher*innen an? Wie erarbeite ich mir den Zugang zu Ausstellungsstücken? Wie vermittele ich die Inhalte an die Besucher*innen? All das haben sie bei den Workshops gemeinsam erarbeitet.
Die Workshops finden reihum in den Räumen der Museen statt.
Dabei bekommen die Teilnehmenden auch Einblicke hinter die Kulissen des Museums. Durch dieses selbstverständliche Ein- und Ausgehen verschwinden Zugangshemmnisse ganz von selbst. „Kultur für alle“ gewinnt, wenn auch wirklich alle in die Konzeption und Präsentation eingeschlossen sind, das haben alle am Projekt Beteiligten schon vor der Eröffnung mitgenommen.
Welche Wirkungen dieser partizipative Ansatz für das Museumserlebnis mit sich bringt, können Kulturinteressierte bei #einfachreinkommen selbst ausprobieren.
Das inklusive Projekt wird gefördert von der Aktion Mensch.
Unsere Pressemitteilung inklusive Pressekontakt hier zum Download.
Interessierte melden sich bei der Lebenshilfe Frankfurt:
Maria Hauf, Telefon: 069 – 174 892 771, E-Mail: m.hauf@lebenshilfe-ffm.de