Digitale Broschüre

Einfach erklärt:

Unser Jahr 2024

Unsere Arbeit – unser Fokus

Freizeit und Reisen

Verlässliche Angebote und Unterstützung für Nutzer*innen gestalten

Auch 2024 gab es bei Freizeit und Reisen wieder viele Reisen, Lern- und Freizeitangebote. Es gab 13 Reisen, an denen 86 Menschen mit Behinderung teilgenommen haben.

Vier davon waren „Einfach gemeinsam“-Reisen.  Sie sind für Menschen gedacht, die viel Unterstützung brauchen. Bei „Einfach gemeinsam“-Reisen gibt es mehr Assistenzen, barrierefreie Unterkünfte und Pflegehilfsmittel.

Neben den Reisen gab es Freizeitangebote für Erwachsene jeden Alters. Beliebt waren Basteln, Kino, Restaurantbesuche, Wandern, Schwimmen, Museums- und Ausstellungsbesuche, Disco und Stadt-Ausflüge. Auch ein Fitnesskurs mit einer Trainerin fand regelmäßig statt. Für Menschen mit komplexer Behinderung gab es zwei feste Angebote im Monat. Es gab die Angebote „Entspannung“, „Kreativ-Zeit“ und „Offener Treff“, bei dem gemeinsam entschieden wird, was gemacht wird.

Zusammen mit der Volkshochschule Frankfurt gab es wieder die Kurse „Lesen und Schreiben“ und „Umgang mit Zahlen“. Neu hinzu kam der inklusive „Lea Leseklub“. Er fand zweimal in den Räumen der Volkshochschule und einmal online statt. Auch die Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung und der Caritas lief weiter.

In der Veranstaltungsreihe „Tischparlamente“ sprachen Politiker direkt mit Menschen mit Behinderung und beantworteten ihre Fragen. Die Computerkurse für Tablets wurden ausgebaut. Die Teilnehmenden lernten dort, wie man sicher soziale Medien nutzt, E-Mails schreibt oder kreativ mit dem Tablet arbeitet.

Durch eine Förderung der Servicestelle für Ernährungsinitiativen in Hessen konnte 2024 das Projekt „Sinnesgarten“ starten. Bei einer ersten Gartenbegehung haben die Teilnehmenden eine bunte Wand mit ihren Ideen und Wünschen gestaltet. Dabei ging es um die Frage: „Was bedeutet Garten für mich?“ Der bisherige Kräutergarten der Lebenshilfe soll in einen Sinnesgarten verwandelt werden. Dort sollen Menschen Düfte, Farben, Geräusche und Tast-Erfahrungen erleben können. In der Ferienintensivbetreuung gab es erste Angebote. Kinder mit Behinderung und Menschen mit Demenz haben gemeinsam Saatkugeln gemacht.

  • Sie haben gemeinsam den Garten entdeckt und gekocht.
  • Sie konnten alle Leckereien probieren: selbstgemachte Gummibärchen, Apfelwaffeln, Nudelsalat und Gemüsebällchen.
  • Es gab Kurse zum Thema Bewegung und Tanz.

Die inklusiven Ferienspiele in Kooperation mit dem Ferienkarussell der Stadt Frankfurt, gab es zum ersten Mal in diesem Jahr an drei Terminen. In den Osterferien gab es eine fünftägige Ferienfreizeit mit dem Thema „Tierisch was los“. In den Sommer- und Herbstferien gab es die bekannten inklusiven Ferienspiele.

Wirtschaftliche Stabilität sichern

Das Bundesteilhabe-Gesetz hat die Regeln für die Eingliederungshilfe verändert. Gut ist: Menschen mit Behinderung können mehr selbst bestimmen. Das ist uns wichtig. Schwierig ist: Viele Einrichtungen haben jetzt Geldprobleme. Manche mussten Angebote verkleinern oder ganz streichen.

Auch der Bereich Freizeit und Reisen der Lebenshilfe Frankfurt macht Verluste. Die Einnahmen aus den Teilnahmegebühren reichen nicht, um alle Kosten zu bezahlen. Die Stadt Frankfurt unterstützt die Angebote jedes Jahr mit Geld. Zusätzlich gibt es Spenden und Fördermittel, etwa von der Aktion Mensch. Trotzdem reicht das nicht aus.  Deshalb hat der Verein viele Jahre Geld dazugegeben, damit die Angebote weiterlaufen.

Das funktioniert aber nicht auf Dauer. Deshalb gilt seit 2024 die Regel: Jeder Bereich muss sich selbst finanzieren. Das heißt, alle Kosten müssen gedeckt sein. Zum Beispiel für Planung, Verwaltung, Fahrzeuge oder die Assistenzen bei den Angeboten. Bisher waren viele dieser Kosten nicht im Reisepreis enthalten.

Freizeitangebote waren bis 2024 kostenlos, auch wenn dabei Kosten entstanden sind. Deshalb wurden die Teilnahmegebühren für die Freizeitangebote ab 2025 neu berechnet. Auch die Reisepreise wurden neu berechnet.

Die gute Nachricht: Teilnehmende können für einen Teil der Kosten Unterstützung bekommen.

Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Entlastungsbetrag von der Krankenkasse
  • Verhinderungspflege von der Krankenkasse
  • Eingliederungshilfe vom Landeswohlfahrtsverband Hessen
Mitarbeitenden gute Rahmenbedingungen für ihre Arbeit bieten

Im Jahr 2024 haben bei Freizeit und Reisen drei festangestellte pädagogische Fachkräfte und zwei Werkstudentinnen gearbeitet. Zusätzlich begleiten etwa 50 Honorarkräfte jedes Jahr die Angebote. Ohne sie könnten die Reisen und Freizeitangebote nicht stattfinden.

Es gab regelmäßige Team-Treffen mit allen, die Freizeitangebote begleiten.

Neu war 2024 ein eigenes Reiseleitungs-Team.

Außerdem wurde an einem speziellen Gewaltschutz-Konzept für den Bereich gearbeitet. Dazu kamen klare Stellen- und Aufgaben-Beschreibungen für Reiseleitungen und Assistenzen. Beides soll die Qualität der Reisen sichern und den Honorarkräften mehr Sicherheit geben.