Digitale Broschüre

Einfach erklärt:

Unser Jahr 2024

Unsere Arbeit – unser Fokus

Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH)

Verlässliche Angebote und Unterstützung für Nutzer*innen gestalten

In Frankfurt fehlen wichtige Angebote für Kinder, die nicht bei ihrer Familie leben können. Es gibt zu wenige Inobhutnahme-Stellen. Das sind sichere Orte, an denen Kinder kurzfristig untergebracht werden, wenn sie dringend Schutz brauchen. Auch stationäre Jugendhilfe-Angebote fehlen. Das sind Einrichtungen, in denen Kinder und Jugendliche über längere Zeit wohnen und betreut werden, wenn sie nicht zu Hause leben können.

Die Jugendämter, die für den Schutz und die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen zuständig sind, haben zu viel Arbeit. Gleichzeitig gibt es in Hessen immer mehr Fälle von Kindeswohlgefährdung. Das bedeutet, dass das Leben, die Gesundheit oder die Entwicklung eines Kindes in Gefahr ist. Zum Beispiel durch Gewalt, Vernachlässigung oder andere schwere Probleme in der Familie. Im Jahr 2024 war die Zahl dieser Fälle so hoch wie noch nie.

Das wirkt sich direkt auf die Arbeit der Sozialpädagogischen Familienhilfe aus. Die Mitarbeitenden sollen Familien bei Problemen helfen – mit Beratung und Unterstützung im Alltag. Doch immer öfter müssen sie sich um Familien kümmern, bei denen Kinder gefährdet sind. Sie übernehmen Aufgaben, die eigentlich zum Kinderschutz gehören. Das war früher die Ausnahme. Heute ist es die Regel.

Wirtschaftliche Stabilität sichern

Familien in Frankfurt müssen für die Unterstützung durch die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) kein Geld bezahlen. Das bedeutet: Die Hilfe ist kostenlos. Die Kosten übernimmt das Jugendamt. Das ist die Behörde, die sich um Kinder, Jugendliche und Familien kümmert.

Die Arbeit der SPFH wird angemessen bezahlt. Die Finanzierung ist klar geregelt und funktioniert ohne viel Bürokratie. Für jede betreute Person (Klient*in) gibt es ein vorher festgelegtes Budget für die Unterstützung durch Mitarbeitende. Und es gibt einen Spielraum in der Finanzierung, um auch flexibel auf die Bedürfnisse der Familie reagieren zu können.

Die Bezahlung für die Leistungen der Sozialpädagogischen Familienhilfe wurde zuletzt im Jahr 2017 neu verhandelt. Seitdem wird sie jedes Jahr angepasst. Das entscheidet die Hessische Jugendhilfekommission – eine Gruppe von Fachleuten, die sich mit Angeboten für Kinder und Jugendliche in Hessen beschäftigt.

Mitarbeitenden gute Rahmenbedingungen für ihre Arbeit bieten

Im Jahr 2024 ist das Team der Sozialpädagogischen Familienhilfe (SPFH) stabil geblieben. Das ist besonders erfreulich, weil es in vielen Bereichen einen Fachkräftemangel gibt. Fachkräftemangel bedeutet, es gibt zu wenige gut ausgebildete Fachkräfte. Daraus folgt: Manche Unterstützungsangebote können nicht aufrechterhalten werden. Familien haben dann keine Unterstützung mehr. In der SPFH der Lebenshilfe Frankfurt sind alle Stellen mit Fachkräften besetzt. Darüber freuen sich die Familien sehr.

Auch 2024 arbeiteten 11 sozialpädagogische Fachkräfte im SPFH-Team. Diese Fachkräfte unterstützen Familien in schwierigen Lebenslagen – zum Beispiel bei Erziehungsproblemen oder in Krisen.

Der Austausch im Team ist ein fester Bestandteil der Arbeit in der SPFH. Die Mitarbeitenden sprechen miteinander über ihre Arbeit mit den Familien. So können sie schwierige Situationen gut reflektieren – also darüber nachdenken – und gemeinsam Lösungen finden. Viele Familien befinden sich in existenziellen Krisen, das heißt: Sie haben sehr große Probleme, die ihr Leben stark belasten.

Im Dezember 2024 gab es zwei Teamentwicklungstage, die von außen moderiert wurden. Das bedeutet: Eine Person von außerhalb hat die Treffen geleitet. Diese Tage haben das Team gestärkt und geholfen, die Zusammenarbeit in den gewachsenen Strukturen zu verbessern.

Die SPFH hatte 2024 ihren festen Standort in der Böttgerstraße 20 im Nordend, in einem Gesundheitszentrum. Dort konnten die Mitarbeitenden Familien beraten, wichtige Informationen aufschreiben (Dokumentation) und Verwaltungsaufgaben erledigen. Außerdem war dort Platz für den Austausch unter Kolleg*innen – das ist sehr wichtig für gute Teamarbeit.

Bei Bedarf konnte die SPFH auch Funktionsräume und das Außengelände auf Gut Hausen nutzen. Das sind besondere Räume und Flächen, die für bestimmte Angebote oder Treffen mit Familien geeignet sind. Im Laufe des Jahres entstand die Vision, also eine Idee für die Zukunft: Die SPFH könnte ganz nach Gut Hausen umziehen. Dort gäbe es noch mehr Möglichkeiten, um Familien gut zu beraten und zu begleiten.

(2025 wurde diese Idee in die Tat umgesetzt: Die SPFH hat jetzt ihre Büro- und Besprechungsräume auf Gut Hausen 😊)