Planung und Ausblick
So sichern wir unsere Zukunft:
Die Krise im Jahr 2025
Im Januar 2025 hatte die Lebenshilfe Frankfurt ein Geldproblem. Das nennt man auch Liquiditätskrise. Das bedeutet: Wir haben mehr Geld ausgegeben, als wir eingenommen haben. Zu wenig Liquidität bedeutet, zu wenig Geld auf dem Konto.
Wir haben sofort alle wichtigen Gruppen informiert:
- Aufsichtsrat (Gruppe, die kontrolliert)
- Leitungen
- Mitarbeitende
- Selbstvertreter-Rat (Menschen mit Behinderung, die mitreden)
- Menschen mit Unterstützungsbedarf und ihre rechtlichen Betreuer*innen
- Mitglieder des Vereins
Wichtige Botschaften waren:
- Die Lebenshilfe Frankfurt Wohnen gGmbH hat Schulden beim Verein.
- Der Verein hat bisher geholfen, aber das Ersparte ist aufgebraucht.
- Wir müssen etwas ändern – und zwar sofort.
Was haben wir getan?
- Wir haben Geld eingefordert, das uns zusteht – zum Beispiel vom Landeswohlfahrtsverband.
- Personen aus Zeitarbeitsfirmen arbeiten jetzt nicht mehr bei der Lebenshilfe Frankfurt. Diese Unterstützung war hilfreich, aber sehr teuer.
- Wir haben geprüft: Welche Unterstützung braucht jede Person wirklich?
Und: Bekommen wir dafür auch Geld? - Wir helfen Klient*innen und Angehörigen, ihre Bescheide zu prüfen.
- Wir können nur noch die Unterstützung leisten, die im Bescheid bewilligt ist. Wenn jemand mehr Hilfe braucht, muss das neu geprüft werden.
Das nennt man: den Unterstützungsbedarf neu bemessen. - Wir haben die Mieten für besondere Wohnformen angepasst und erhöht.
Das sind Wohnangebote für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf. - Wir haben unsere Abläufe verbessert.
Zum Beispiel: schneller Kosten beantragen, wenn sich etwas ändert. - Wir machen Lobbyarbeit.
Das heißt: Wir reden mit Politiker*innen und anderen wichtigen Gruppen, damit sich etwas ändert.
Zusammenarbeit unter einem Dach
Seit 2025 arbeiten viele wichtige Bereiche der Lebenshilfe Frankfurt an einem Ort zusammen:
- Die Buchhaltung (kümmert sich ums Geld).
- Die Personalabteilung (kümmert sich um Mitarbeitende).
- Die Geschäftsstelle mit Leitung und Geschäftsführung.
- Auch der Betriebsrat ist vor Ort.
Weil alle nah beieinander sind, können wir schnell miteinander sprechen und gut zusammenarbeiten. Wir merken: So klappt die Zusammenarbeit besser zwischen Verwaltung und den Fachbereichen.
Fachbereiche übernehmen mehr Verantwortung.
Im April 2025 haben die Fachbereiche die Verantwortung für ihr Geld bekommen. Früher war das anders geregelt. Das bedeutet: Jetzt entscheiden die Fachbereiche selbst über ihr Geld und ihre Ausgaben. So können sie besserplanen und arbeiten.
Wie ist die Lage heute?
Die schlimmste Zeit der Krise ist vorbei. Aber: Wir geben nur Geld aus, das wir wirklich haben. Wir machen keine neuen Schulden. Im Gegenteil: Wir wollen wieder Geld sparen. Dieses Ersparte nennt man Rücklagen. Nur wenn wir Rücklagen haben, können wir neue Vorhaben und Projekte starten.
Was kommt als Nächstes?
- Die Tochtergesellschaft Wohnen zahlt ihre Schulden zurück an den Verein. Das dauert viele Jahre.
- Wir investieren wieder in unsere Häuser.
So vermeiden wir teure Reparaturen in der Zukunft.
Ausblick
Frühförderung in der Kita
Seit Sommer 2025 bekommen Frühförder-Kinder der Lebenshilfe Frankfurt
auch Frühförderung in der Kita. Das bedeutet: Kinder mit Förderbedarf werden direkt in ihrer Kita von der Frühförderin oder dem Frühförderer begleitet – nicht nur zu Hause. Viele Familien kennen dieses Angebot noch nicht. Deshalb wollen wir viel Werbung dafür machen und die Information weitergeben.
Kita-Gesetz wird überarbeitet
Ende 2025 soll ein neues Gesetz für Kinder und Jugendliche in Hessen kommen.
Dabei geht es auch um neue Ausbildungen für Fachkräfte in Kitas.
Ambulante Familienhilfe (AFH)
Wir überlegen: Wie passen unsere Angebote zu den Regeln der Eingliederungshilfe und der Jugendhilfe? Wir wollen besser mit anderen Bereichen zusammenarbeiten – zum Beispiel mit der Schule oder mit Freizeit-Angeboten am Nachmittag. Auch Übergänge sollen besser gestaltet werden: Von der Kita zur Schule, von der Schule zur Arbeit.
Offene Hilfen – Angebote unter einem Dach
Die Lebenshilfe Frankfurt möchte ähnliche Angebote zusammenfassen:
- Ambulante Familienhilfe
- Freizeit und Reisen
Diese Angebote passen gut zusammen. Sie sollen in Zukunft gemeinsam unter dem Namen “Offene Hilfen” laufen.
Dazu gehören:
- Unterstützung und Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung
- Hilfe und Beratung für Familien
- Angebote aus der Pflegeversicherung
Angehörigen-Selbsthilfe
Das Angebot für Angehörige wird 2026 weitergeführt. Neu ab Herbst: Ein Elterncafé – ein Ort für Austausch und Gespräche.
Gut Hausen – Ideen für inklusive Nutzung
Gut Hausen bietet viel Platz für inklusive Projekte. Wir dürfen keine neuen Gebäude bauen, aber die bestehenden Flächen gestalten. Viele Menschen haben gute Ideen – diese sammeln wir für ein Nutzungs-Konzept.
Auch Kooperationspartner*innen melden sich oft. Aber: Fremdveranstaltungen sind für uns oft sehr aufwendig. Deshalb prüfen wir jede Anfrage genau.
Würde im Alter
Das Projekt Würde im Alter ist 2025 gut gestartet. 2026 soll es weitergehen – hoffentlich mit Unterstützung der Stadt. Es geht um die Bedürfnisse von älteren Menschen mit Behinderung, die in besonderen Wohnformen leben.
Fachkräfte aus dem Ausland
2025 haben sechs junge Menschen aus Indien ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) gemacht. Danach konnten sie eine Ausbildung beginnen. 2026 wollen wir das wieder machen.
Ehrenamt
Viele Ehrenamtliche helfen bei Veranstaltungen und Ferienangeboten.
Das ist eine großartige Unterstützung. Ende 2025 gibt es eine neue Stelle, die sich um das Thema Ehrenamt kümmert.
Freundeskreis Atelier Goldstein
Ende 2025 wird der Freundeskreis Atelier Goldstein gegründet und bekannt gemacht.
Unsere Anspruchsgruppen wieder an Bord holen
Und besonders liegt uns am Herzen: Die Lebenshilfe Frankfurt möchte 2026 wieder mehr und enger mit den Menschen zusammenarbeiten, die den Verein ausmachen.
- Mitglieder,
- Angehörige
- Ehrenamtliche.