Digitale Broschüre

Unsere Arbeit – unser Fokus

Projektarbeit: Projekt WIR, ELiF, und „Welcome“

Projekte sind wichtige Bausteine bei der Entwicklung inklusiver Formate. Durch die Projektarbeit nutzt die Lebenshilfe Frankfurt die Möglichkeiten, etwas Neues zu entwickeln und auszuprobieren. Finanziert werden Projekte in der Regel durch Fördermittel. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Aktion Mensch und die Barmer Krankenkasse. Projekte sind immer temporär, sie werden gestartet und haben ein Ende.  Dann schaut man, was man aus den Projektergebnissen mitnehmen kann.

Projekt WIR

Im März 2023 kam die Nachricht: Das Projekt WIR geht im April in den Pausenmodus. Zur Bestürzung vieler Angehöriger. Das Projekt WIR gab den Angehörigen und Familien eine Stimme. Gleichzeitig war das Projekt WIR eine zentrale Kraftquelle und Vernetzungsplattform. Seit 2016 hat Projektleiterin Charlotte Pfalz-Blezinger mit ihrer ganzen Energie das Projekt entwickelt, neue Formate erfunden und umgesetzt, Themen gesetzt und sichtbar gemacht, wie das Thema Geschwisterkinder und eine immer größer werdende Community betreut. Die Lebenshilfe Frankfurt hat mit dem Projekt WIR wieder an die Ursprünge der Lebenshilfe-Bewegung angeknüpft, an die Selbsthilfe und den Austausch der Angehörigen und Familien, die einen Menschen mit Behinderung im Leben begleiten. Die Angehörigen-Selbsthilfe dauerhaft weiterzuführen ist erklärtes Ziel der Lebenshilfe Frankfurt.

EliF

Im Juli 2023 ist es nach dem geplanten Projektzeitraum von 5 Jahren zu Ende gegangen. ELiF steht für „Einfach lernen in Frankfurt“ und wurde 2019 als Projekt aufgelegt. Ziel des Projektes war es, die Bildungslandschaft in Frankfurt zu verändern und inklusiver zu machen – vor allem über Kooperationen. Das ist ELiF gelungen. Wir danken allen Beteiligten für ihren Einsatz und sind sehr stolz auf die Ergebnisse. Wir können zurückschauen auf viele neue Formate, wie die Tischparlamente oder inklusive Bildungsurlaube. Auch #einfach reinkommen, das Kooperationsprojekt mit vielen Frankfurter Museen, ist aus diesem Projekt hervorgegangen. Seit 2021 werden einige Bildungsangebote, die im Projekt ELiF entwickelt wurden – wie Tabletseminare und der LEA Leseklub – unter dem Dach von Freizeit und Reisen weitergeführt. Ermöglicht werden viele der Angebote durch die finanzielle Unterstützung der Aktion Mensch.

Projekt „Welcome – Selbsthilfe von Anfang an“

Bis 2023 wurde das Projekt „Welcome“ als Bildungsmaßnahme durch die AOK Hessen gefördert. „Welcome“ steht für die Förderung von kultursensiblen Selbsthilfegruppen, also Selbsthilfegruppen, in denen sich Familien aus verschiedenen Kulturen organisieren. Ziel ist es, ihnen Zugang zur Idee und Wirkung der Selbsthilfe in Deutschland zu eröffnen und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit zu geben, ihre kulturellen Vorstellungen in die Gestaltung der Selbsthilfe einzubringen. Damit schloss es an das Vorgängerprojekt „Interkultu­relle Begegnung und Selbsthilfe“ an. Erklärtes Projektziel war die selbstständige Weiterführung der Selbsthilfegruppen.

Nach einer Pause im Jahr 2023 ging es 2024 weiter. Die türkischsprachige Gruppe hat ihre regelmäßigen Treffen alle zwei Monate auf Gut Hausen wieder aufgenommen. Dies liegt unter anderem daran, dass die türkische Gruppe schon im Vorgängerprojekt gut integriert war. Alle anderen Teilnehmer*innen des Projektes hätten mehr moderierte Zeit benötigt, um den Schritt in eine eigenständig organisierte Selbsthilfegruppe zu wagen. Nach der Einstellung des Projektes zogen sich Familien, die gerade dabei waren die Strukturen von Selbsthilfe und die Vorteile von selbstorganisierten Treffen kennenzulernen, wieder zurück. Viele Familien sagen, dass die Treffen unter Angehörigen sehr wichtig für sie waren und dass sie diese Lücke der ausbleibenden Begegnung auf Augenhöhe eigenständig nicht schließen konnten.

Auch in Zukunft wird die Lebenshilfe Frankfurt Ideen für Projekte gerade im Hinblick auf die Angehörigenarbeit entwickeln und versuchen dafür Fördergelder zu beschaffen. Ideen aus der Mitgliederschaft sind dabei ausdrücklich gewünscht.  In Zeit knapper Mittel und Personal kann nicht immer alles sofort umgesetzt werden, mit aktiver Mitarbeit der Mitglieder*inen bei der Umsetzung der Ideen lassen sich Ziele manchmal schneller erreichen.