Digitale Broschüre
Der Weg
Beteiligung
Kurz gesagt!
Kinder haben Rechte.
Sie dürfen mitbestimmen, wie der Alltag in der Einrichtung gestaltet wird.
Kinder üben in der Einrichtung, wie eine demokratische Gesellschaft funktioniert.
Eine gute Teamarbeit ist von großer Bedeutung.
Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns wichtig.
Wir nehmen Beschwerden ernst.
Die Kinder bestimmen mit
In unseren Kindereinrichtungen wird Beteiligung gelebt [Partizipation]. Beteiligung bedeutet echte Teilhabe und Mitbestimmung im Alltag. Wir beziehen jedes einzelne Kind entsprechend seines Entwicklungsstands in Entscheidungsprozesse mit ein und räumen ihm echte Einflussnahme ein. Die Kinder können Aktivitäten nach ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen gestalten, soweit sich dies mit dem eigenen Wohl und dem der anderen Kinder vereinbaren lässt. Dadurch geben wir den Kindern die Möglichkeit, selbst Mitverantwortung zu übernehmen. Sie machen so die Erfahrung, selbst etwas bewirken zu können.
Wir leben das so
Vor jeder Mahlzeit dürfen sich die Kinder gemeinsam einen Tischspruch wünschen. Während des Frühstücks besprechen wir, was die Kinder heute spielen und erleben möchten. Sie können beispielsweise entscheiden, welche Spiele gespielt werden oder welche Bücher gelesen werden.
So entsteht ein Übungsfeld für ein demokratisches Miteinander: Im Zusammensein in der Einrichtung lernen die Kinder, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu äußern, ihre Meinung zu vertreten und sich mit den Sichtweisen anderer auseinanderzusetzen und diese zu respektieren. Sie lernen, Konflikte fair zu lösen und Kompromisse einzugehen. Dafür gibt es bei uns Gesprächsregeln.
Die Mitarbeiter*innen begleiten die Beteiligung
Als pädagogische Fachkräfte ist es unsere Aufgabe, jedes Kind entwicklungsangemessen in diesen Aushandlungsprozessen zu begleiten, den Rahmen für Partizipation zu setzen und Partizipationsprozesse zu moderieren. Dafür leben wir eine konstruktive und kollegiale Teamarbeit miteinander und haben eine gute Vernetzung zwischen der Einrichtung und externen Institutionen.
Mit Eltern gemeinsam gestalten
Besonders wichtig ist uns eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern [Bildungs- und Erziehungspartnerschaft]. Die Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen für die Kinder. Daher sehen wir sie als die Expert*innen für ihre Kinder. Die Betreuung der Kinder basiert auf dem Vertrauen zwischen Eltern und Mitarbeiter*innen. Wir wünschen uns deswegen einen Dialog auf Augenhöhe miteinander, um die Kinder adäquat begleiten zu können. Gemeinsam können wir den Kindern eine möglichst gute Entwicklung ermöglichen.
Dazu gibt es die Möglichkeit, regelmäßige Gespräche zu führen und gemeinsame Vereinbarungen zu treffen. Wir möchten die Eltern kennenlernen und ihnen die Möglichkeit geben, uns kennenzulernen. Wir legen Wert darauf, offen über unsere Arbeit zu berichten, z. B. durch Elterninformationen oder Pinnwände.
Natürlich gibt es auch unterschiedliche Meinungen und Haltungen zu einzelnen Themen. Wir möchten diese im gemeinsamen Gespräch wertschätzend diskutieren, Haltungen abgleichen und Grenzen formulieren. Unsere Erfahrung ist, dass daraus gemeinsame Lösungen entstehen.
Wir leben das so
Durch tägliche Tür- und Angelgespräche berichten wir darüber, was das Kind in der Einrichtung erlebt hat und die Eltern berichten von zu Hause. Es finden regelmäßig Elterngespräche statt. Wir schreiben regelmäßig E-Mails an Eltern mit Neuigkeiten. Außerdem gibt es bei uns Elternabende und Eltern-Kind-Nachmittage.
Wir wünschen uns, dass auch Eltern sich freiwillig in den Kindereinrichtungen beteiligen. Sie können uns in Aktivitäten unterstützen, sich mit uns austauschen oder Verantwortung übernehmen (z. B. Mitwirkung im Elternbeirat). Eltern können auch eigene Initiativen ergreifen (z. B. Flohmarkt, Elternfest).
Umgang mit Kritik
Damit Kinder und auch Eltern sich in unseren Einrichtungen wohl fühlen können, gehört es zu unserer Einrichtungskultur, dass es möglich ist, auch Missstände zu benennen und dafür gemeinsam Lösungen zu finden [Beschwerdemanagement].
Kinder äußern ihre Beschwerden entsprechend ihres Alters und ihren Fähigkeiten. Wir nehmen die Kinder in ihren Äußerungen ernst und beachten die verschiedenen, auch nonverbalen Impulse. Die Mitarbeiter*innen unterstützen und begleiten die Kinder in ihrem Anliegen. Die Kinder erfahren, was mit ihren Beschwerden geschieht und welche Reaktion darauf erfolgt.
Wir haben ein leicht zugängliches Beschwerdeverfahren für unsere Integrativen Kindereinrichtungen. Wünsche und Kritik von Eltern sollten sich zunächst direkt, zeitnah und wertschätzend an den/die Adressat* in richten. Beschwerden können direkt an Fachkräfte, Leitung oder Träger gerichtet werden. Es gibt eine Beschwerdestelle der Lebenshilfe Frankfurt. Auch über die Elternvertreter*innen können Beschwerden vorgetragen werden. Die Beschwerden der Eltern werden gehört, im Dialog bearbeitet und dokumentiert oder auch mit einem Mediator bearbeitet. Die Rückmeldung an die Eltern erfolgt in einer angemessenen Zeit.