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Lebenshilfe Frankfurt - Selbstvertreter Rat

Selbstvertreter beim Hof- und Kelterfest am 21. September 2019


Die Lebenshilfe Frankfurt lud am 21. September wieder zum Hof- und Kelterfest ein. Das Fest hat Tradition und wird seit 2011 jedes Jahr gefeiert. Viele verschiedene Stände boten Essen, Unterhaltung und Information.

Am Selbstvertreter-Stand konnte man sich interviewen lassen und war dann in einem Video zu sehen. Viele Gäste interessierten sich für die Möglichkeiten der Selbstvertretung. Auch der Selbstvertreter Björn Schneider war mit dabei. Unterstützt wurde er von Claudia Fischer. Beide beantworteten den Gästen Fragen zum Thema Selbstvertretung.

Herr Schneider hat gemeinsam mit Frau Fischer auch die Gäste beim Hof- und Kelterfest begrüßt. Das hat Björn Schneider in seiner Begrüßung gesagt:

Die Lebenshilfe hat fast 12 Tausend Mitglieder mit Beeinträchtigung in ganz Deutschland. Die Eltern haben die Lebenshilfe aufgebaut. Dann haben sie Mitarbeiter eingestellt. Und jetzt müssen Selbstvertreter zu Wort kommen. Wir brauchen mehr Selbstvertreter. Dann können wir besser mitreden.

Im August war ich zum Beispiel in Leipzig beim großen Selbstvertreter-Treffen. Da haben sich 500 Selbstvertreter getroffen. Wir haben drei Tage in Arbeitsgruppen besprochen, was unsere Wünsche und Ziele sind. In der Leipziger Erklärung haben wir unsere Forderungen aufgeschrieben.

Die zentralen Forderungen sind: Als allererstes wünschen wir uns mehr verständliche Sprache. Wir wünschen uns beispielsweise, dass die Mitgliederversammlungen der Lebenshilfe Frankfurt in Leichter Sprache sind. Damit können wir alles verstehen. Dann können wir mitreden.

Besonders gut gefallen hat mir beim Selbstvertreter-Kongress, dass auch eine Selbstvertreterin aus England gesprochen hat. Sara Pickard. Sie setzt sich für Menschen mit Down-Syndrom ein. Sie hat den Mut auch vor den Vereinten Nationen zu sprechen. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Dass Menschen mit Beeinträchtigung nach New York fliegen, sich ans Mikrofon stellen und sagen, das ist uns wichtig…

Das hat sehr viel Mut gemacht, Selbstvertretung weiter zu stärken. Toll war auch der Ort. Der Kongress war in der Leipziger Universität – mitten in der Stadt. Wir haben im großen Hörsaal die Vorträge gehört und in den Seminar-Räumen gearbeitet.

Und ich habe einen Wunsch für die Zukunft: Jeder Mensch sollte sichtbar sein und seine Stärken gut einsetzen können. Menschen, die Unterstützung brauchen, sollen selbst bestimmen können, was wichtig ist. Wir wollen ernst genommen werden. Selbstvertretung gibt uns eine Stimme. Sie gibt uns Kraft und Mut, Themen anzusprechen. Selbstvertretung hilft uns, gehört und gesehen zu werden. Diese Chance sollten wir nutzen!

 

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