Besuch des DB Regio Aktionstag Inklusion (ein Beitrag von Selbstvertreter Daniel Tiedge)
Am Mittwoch, 03. Dezember 2025 war der Internationale Tag für Menschen mit Behinderung.
Passend dazu hat das Regionalverkehrs-Unternehmen der Deutschen Bahn AG – DB an dem Tag einen öffentlichen Aktionstag Inklusion - "Beat & Beruf" durchgeführt.
Die Veranstaltung fand in der DB Regio Ideenzughalle in Frankfurt-Rödelheim statt. Vom Selbstvertreterrat haben Lars, Sanae (Unterstützerin) und ich die Veranstaltung besucht.
Bei der Veranstaltung wurde über (inklusive) Beschäftigungs-Möglichkeiten bei der Deutschen Bahn informiert. Zudem gab es auch noch Vorträge und Podiumsdiskussionen und Vorträge zum Thema Inklusion. Auch gab es Infoständen von Partner-Organisationen wie dem Sozialverband VdK.
Des Weiteren gab es mehrere Führungen durch die begehbaren Ideenzug-Module. In den Ideenzug-Modulen werden potentielle Gestaltungs-Ideen für zukünftige Schienenfahrzeuge gezeigt. Der Schwerpunkt der Führung war die barrierefreie Gestaltung der Fahrzeuge. EinModule war ein Modell der nächsten Zug-Generation der S-Bahn Hamburg. Bei der Führung hat man gezeigt: Wenn man Sitze zusammenklappt, gibt es einen zusätzlichen Platz für einen Rollstuhl im Mehrzweck-Bereich.
Hingewiesen wurde auch auf die Möglichkeit, die Auslastung der einzelnen Wagen auf der Aussenanzeige der Fahrzeuge anzuzeigen. Eine solche Auslastungs-Anzeige würde mehr Barrierefreiheit für Menschen mit kognitiven oder neurodivergenten Beeinträchtigungen schaffen. Diese hätten dann die Möglichkeit die Wagen mit der geringeren Auslastung zu nutzen, um Reizüberflutungen vorzubeugen.
Eine weitere Möglichkeit mehr Barrierefreiheit für Menschen mit kognitiven oder neurodivergenten Beeinträchtigungen zu schaffen sind Ruhezonen in Zügen. Während der Führung, habe ich die passende Idee geäußert, zukünftig auch in S-Bahnzügen Ruhezonen einzurichten. Mir war aufgefallen, dass dies bisher nicht als Teil des Ideenzug-Konzepts vorgesehen ist.
Zusätzlich wurde ich auch noch kurz über den Besuch der Veranstaltung durch Mitarbeiter von DB Regio interviewt. Die Interviews wurden für eine interne Internetseite für DB Mitarbeiter durchgeführt.
Bei dem Interview ging es u.a. um folgende Fragen:
1) Was war der Grund für den Besuch der Veranstaltung und
2) Was müsste noch für Inklusion und Barrierefreiheit bei der Deutschen Bahn getan werden. Bei der zweiten Frage habe ich die Chance genutzt und auf Herzens-Thema, dem Hidden Disabilities Sunflower Lanyard hinzuweisen. Das Hidden Disabilities (unsichtbare Beeinträchtigungen) Sunflower Lanyard ist ein in Großbritannien vielfach anerkanntes Erkennungszeichen für Menschen mit unsichtbaren Beeinträchtigungen. Dabei wird von betroffenen, auf freiwilliger Basis, ein mit Sonnenblumen bedrucktes Umhängeband getragen. In den Betrieben, die das grüne Sonnenblumen-Band kennen, ist das Personal geschult. Sie wissen, wie sie gut mit Menschen umgehen, die eine unsichtbare Behinderung haben.
In Großbritannien wird das Hidden Disabilities Sunflower Lanyard auch von allen dort operierenden Bahnunternehmen anerkannt. In Deutschland ist das Hidden Disabilities Sunflower Lanyard bis jetzt wenig bekannt und wird auch nicht bei der Deutschen Bahn anerkannt. Auch um Inklusion auf diesem Weg voranzutreiben war es sinnvoll bei dem Aktionstag Inklusion auf das Hidden Disabilities Sunflower Lanyard Konzept hinzuweisen.
Insgesamt war es eine sehr tolle Veranstaltung, bei der sich der Besuch gelohnt hat.
Die neuen Zug-Ideen sind spannend. Besonders, wie sie für Menschen mit Behinderungen geplant sind.
Es war auch gut, dass die Veranstaltung öffentlich war und u.a. von Schulklassen besucht wurde. Um jedoch mit der Veranstaltung, dem Inklusions-Gedanken entsprechend, ein breiteres Publikum zu erreichen, sollte überlegt werden, wie es im Jahr 2024 der Fall war, die Veranstaltung zukünftig wieder am Frankfurter Hauptbahnhof durchzuführen.
von Daniel Tiedge, Mitglied im Selbstvertreterrat der Lebenshilfe Frankfurt