Lesung und Diskussion zum Thema: Arbeit von Menschen mit Beeinträchtigung
Ottmar Miles-Paul ist seit langem ein Aktivist für Menschen mit Beeinträchtigung.
Er hat ein Buch geschrieben mit dem Titel „Zündeln an den Strukturen“.
Am Donnerstag, dem 28.11., hat Ottmar Miles-Paul sein Buch mit nach Frankfurt gebracht, um daraus vorzulesen.
Genauer gesagt: Er hat aus seinem Buch vorlesen lassen.
Neben ihm auf der Bühne saß nämlich noch Sabine Lohrer.
Sabine Lohrer ist Profi-Vorleserin und seh-beeinträchtigt.
Sie hatte ein Gerät vor sich.
Mit dem Gerät konnte Sabine Lohrer das Buch in Blindenschrift vorlesen. Das Publikum hat gespannt zugehört.
Wir haben ein paar Kapitel aus „Zündeln an den Strukturen“ vorgelesen bekommen.
Danach gab es eine Diskussion zum Thema: „Menschen mit Beeinträchtigung und Arbeit“.
Daniel Tiedge aus unserer Gruppe hat bei dem Gespräch mitgemacht.
Daniel hat erzählt, welche Erfahrungen er als Mensch mit unsichtbarer Beeinträchtigung auf dem Arbeitsmarkt gemacht hat.
Neben ihm saß Steffen Pohl vom Frankfurter Verein.
Steffen Pohl organisiert die Arbeit von Menschen mit Beeinträchtigung. Er hat von seiner Arbeit erzählt.
Es haben auch Menschen aus dem Publikum bei dem Gespräch mitgemacht.
Eine Frau hat erzählt, dass sie ein inklusives Restaurant betreibt. Sie hat erzählt, dass die Menschen mit Beeinträchtigung gute Arbeit machen.
Viele Menschen im Publikum haben aufgezeigt und wollten etwas sagen.
Einige Menschen im Publikum haben schon selbst in Werkstätten gearbeitet.
Im Buch „Zündeln an den Strukturen“ wird beschrieben, dass die Menschen sich in der Werkstatt nicht wohl fühlen. Und warum sie sich dort nicht wohl fühlen.
Man kann aber nicht sagen, dass alle Werkstätten schlecht sind. In manchen Werkstätten läuft es auch besser.
In Frankfurt gibt es für Menschen mit Beeinträchtigung auch außerhalb von Werkstätten Chancen eine Arbeit zu finden.
Die Menschen im Publikum haben Beispiele dafür genannt.
Einem jungen Mann hat es in der Werkstatt nicht gefallen.
Er hat ein Praktikum gemacht, in einem Getränke-Markt.
Im Getränke-Markt hat es ihm besser gefallen. Er arbeitet jetzt schon viele Jahre dort und ist zufrieden.
Lars aus unserer Gruppe arbeitet in einem Bio-Supermarkt. Er hat erzählt, dass er seine Arbeit gerne macht.
Er hat erst ein Praktikum im Bio-Supermarkt gemacht. Danach hat er dort weitergearbeitet.
Lars wollte früher eigentlich U-Bahn-Fahrer werden.
Jetzt ist er glücklich mit seiner Arbeit im Supermarkt.
Aber: Viel zu oft werden die Wünsche von Menschen mit Beeinträchtigung nicht ernst genommen.
Manche Menschen mit Beeinträchtigung sind auch zufrieden in der Werkstatt zu arbeiten.
Aber nicht alle sind dort zufrieden. Viele würden gerne mal eine andere Arbeit ausprobieren.
„Warum finden Menschen ohne Beeinträchtigung eine Arbeit und wir nicht?“ hat eine Teilnehmerin im Publikum gefragt.
Alle im Publikum waren sich einig: Menschen mit Beeinträchtigung müssen in ihren Wünschen ernst genommen werden.
Menschen mit Beeinträchtigung sollen ausprobieren dürfen, wo sie arbeiten möchten.
Sie brauchen Unterstützung beim Finden einer Arbeit.
Und Menschen mit Beeinträchtigung brauchen Arbeitgeber, die ihnen eine Chance geben.
Die Lesung und die Diskussion waren sehr interessant.
Wir danken Ottmar Miles-Paul und Sabine Lohrer für die Lesung und das Gespräch.
Und wir danken Susanne Bell von der VHS Frankfurt für die Einladung und Organisation dieser Veranstaltung.